Anfrage
- Hat sich in den letzten vier Jahren die Sprachkompetenz für die deutsche Sprache der Kinder im Landkreis Gifhorn im letzten Kindergartenjahr vor der Einschulung verschlechtert? Gibt es dazu Erhebungen oder Statistiken für den Landkreis Gifhorn der letzten vier Jahre? Falls ja, bitten wir sie dem Kreistagsprotokoll anzufügen.
- Gibt es zur Sprachkompetenz für die deutsche Sprache in der Jahrgangsklasse 4 der Grundschulen des Landkreis Gifhorn auch Erhebungen oder Statistiken für die letzten 4 Jahre. Wie ist die Tendenz?
Antwort
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Im Rahmen der Schuleingangsuntersuchungen (SEU) werden neben vielen anderen Aspekten auch die sprachlichen Fähigkeiten der Einschulungskinder beurteilt. Es wird sowohl auf bestehende Sprachfehler als auch auf das Sprachverständnis und einen angemessenen Wortschatz geachtet.
Es wird die Familiensprache erfragt bzw. erhoben und die Ergebnisse werden in folgende Rubriken eingeteilt:
- „Familiensprache Deutsch“ oder „Mehrsprachigkeit mit Deutsch“
- Mehrsprachigkeit/ kaum Deutsch?
- Mehrsprachigkeit/ kein Deutsch?
Verständigung auf Deutsch
(SEU im Jahr)2014 2015 2016 2017 2018 möglich 98,8% 97,7% 96,5% 96,8% 96,4% eingeschränkt möglich 0,6% 1,5% 2,6% 2,6% 2,8% nicht möglich 0,4% 0,7% 0,8% 0,5% 0,7% Bis zum Jahr 2018 erhielten Kinder, die in der Sprachstandsfeststellung der Schulen nicht sicher genug in der deutschen Sprache waren im letzten 3ahr vor der Schule Sprachförderung. Der Anteil der Kinder mit Sprachförderung betrug:
2014 – 8,9%
2015 – 10,4%
2016 – 12,7%
2017 – 14,8%
2018 – 14,4%<Die vorschulische Sprachförderung wurde zum 01. August 2018 aufgrund der Novellierung des Gesetzes über Tageseinrichtungen für Kinder (KiTaG) von den Grundschulen in die Kindertageseinrichtungen verlagert. Seither werden Sprachfördermaßnahmen dort alltagsintegriert durchgeführt. Dadurch liegen uns ab diesem Zeitpunkt keine weiteren Daten zur Sprachförderung mehr vor.
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Die Untersuchung der vierten Klassen im Landkreis ist eine Reihenuntersuchung zur orientierenden Kontrolle gesundheitlicher Aspekte der älteren Schulkinder wie z.B. Hören, Sehen, Gewicht, Größe, Blutdruck und Erhebung des Impfstatus.
Die sprachlichen Fähigkeiten incl. des Sprachverständnisses können nicht abschließend beurteilt werden, da die Kontrollen seit dem Jahr 2007 ohne ärztliche Beteiligung stattfinden.
Zusatzinformation zu Sprachauffälligkeiten der Einschulungskinder: Die Beurteilung von Sprachauffälligkeiten wie z. B. Dysgrammatismus, Störungen der Aussprache und Oralmotorik (Stammeln, Lispeln usw.) oder Störungen im Redefluss ergaben in den letzten Jahren folgende Ergebnisse:
Sprachstörung
(Schuleingangsuntersuchung im Jahr)2014 2015 2016 2017 2018 Altersgerechte Sprachentwicklung 59,2% 48,7% 55,4% 54,3% 57,5% Tests verweigert oder nicht durchführbar 17,6% 25,1% 18,2% 20,1% 21,7% Bereits in Behandlung 14,8% 16,7% 15,6% 13,4% 12,5% Behandlungsbedürftige Sprachauffälligkeit 7,8% 9,0% 9,2% 10,9% 8,1%
Ich bitte um Kenntnisnahme.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Andreas Ebel